10. November 2012 |
Die Zeit vergeht schnell und verändert oft das Gesicht der Welt um uns herum schneller als uns lieb ist. Es kommt jedoch vor, dass alle dasselbe wünschen und sich dennoch nichts ändert. Leider hängt dieser Zustand meistens von der Politik ab. Die Launen der Politiker sind unbegreiflich und, schlimmer noch, unerbittlich.
Am 11. November feiert Polen den Nationalen Unabhängigkeitstag zum Gedenken an den Jahrestag der Wiedererlangung des unabhängigen Staates Polen nach 123 Jahren Teilung durch Russland, Preußen und Österreich. Dies ist eines der besten Beispiele dafür, wie lange man manchmal auf bestimmte Änderungen warten muss. Dieses Beispiel bestätigt jedoch eindeutig, dass es sich bei bestimmten Werten lohnt, lange und konsequent zu handeln. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass die Feier dieses Tages als wichtiges Ereignis in der Geschichte des polnischen Staates bis 1989 von den kommunistischen Regierungen verboten war. Jetzt geht das schon wieder los! … Und doch haben wir Urlaub.
Ich möchte die für viele Generationen schmerzhafte Geschichte und das Schicksal vieler Generationen von Polen nicht unterschätzen, die gezwungen wurden, unter fremden Regierungen zu leben oder auszuwandern, gedemütigt, ausgenutzt und in sozialen, politischen oder beruflichen Hierarchien degradiert. Das Konzert, das anlässlich des oben genannten Feiertags am Samstag, den 10. November im Volkshaus Franckviertel unter Beteiligung der Band „Takt“ aus Perzów stattfand, hörte ich jedoch aus der Perspektive des Vergehens der Zeit. Junge Polen sangen Lieder, die älteren Generationen wohlbekannt sind und rein menschliche Probleme, alltägliche Sehnsüchte und Träume, aber dennoch unbestreitbare und zeitlose Werte vermitteln. Musik und originelle Interpreten sind die Meister der polnischen Szene selbst (M. Grechuta, M. Rodowicz, J. Pietrzak, E. Geppert, K. Prońko, J. Kaczmarski, J. Przybora). Bereits nach den ersten Takten war zu erkennen, dass es sich um junge Menschen handelt, die gerne singen und die Atmosphäre, die in den Tönen und Worten der vorgetragenen Lieder steckt, vermitteln können. Auch wir haben diese Lieder mit ähnlicher Begeisterung und Hingabe gesungen, voller Emotionen, die sie hervorriefen. Zwei völlig unterschiedliche Generationen im Abstand von dreißig bis vierzig Jahren singen ein gemeinsames Repertoire mit unauslöschlichem Inhalt und immer ansprechender Musik. An diesem Punkt kam mir der Gedanke an das Vergehen der Zeit und was davon eigentlich übrig bleibt. Politische Ziele sicher nicht. Die einzige Schlussfolgerung, die sich daraus ergibt, ist: An jüngere Generationen kann nur weitergegeben werden, was schön, weise und wertvoll ist.
Wir werden also die Zeit nicht anhalten, sie wird uns immer vor der Nase davonlaufen, aber für ein Europa, in dem wir uns über Grenzen hinweg begegnen, können sprachliche Unterschiede überwunden werden, indem man eine Sprache lernt oder einen freundlichen Dolmetscher, und Schönbrunn zu sehen und durch Linz zu spazieren, es reicht schon einen guten freund zu haben oder geld für ein ticket, es lohnt sich für so ein europa etwas zu opfern, es lohnt sich an so einen kontinent zu glauben und hoffentlich kommt niemand auf die idee es zu ändern, dass es so bleibt, oder vielleicht wird es noch besser.
Die Band trat beim Weltjugendfestival in Italien auf, wo sie den ersten Platz belegte. Betreuerin der Gruppe ist Frau Małgorzata Kula, die die Gruppe nach Linz begleitete und sich besonders bei den Familien für die Aufnahme der Jugendlichen und den gemeinsamen Spaziergang in der oberösterreichischen Landeshauptstadt bedankte.
Für uns brachte die Band solche Hits wie:
1. Vor dem Vergessen retten (vom Repräsentanten Marek Grechuta)
2. Diese Welt ist seltsam (von Czesław Niemen)
3. Es lebe der Ball (von der Abgeordneten Maryla Rodowicz)
4. Unsere Welt (rep. Marek Grechuta)
5. Tolles Wasser (von der Repräsentantin Maryla Rodowicz)
6. Es gibt einen solchen Ort (vom Repräsentanten Jan Pietrzak)
7. Ich bereue es nicht (von Edyta Gepperts Sprecherin)
8. Freiheit (vom Repräsentanten Marek Grechuta)
9. Sie werden hierher zurückkommen (von der Repräsentantin Irena Santor)
10. Psalm, der in der Schlange steht (von der Repräsentantin Krystyna Prońko)
11. Polnische Madonna (von der Repräsentantin Maryla Rodowicz)
12. Mauern (vom Repräsentanten Jacek Kaczmarski)
13. Tango für Stimme, Orchester und eine weitere Stimme (aus der Rep. Grzegorz
Tomczak)
14. Es ist Zeit zu schlafen (aus dem Repräsentanten Kabaret Starszych Panów)
Lassen Sie jeden, der nicht gehört hat, beneiden. Wir danken allen Teammitgliedern herzlich für das präsentierte Programm und freuen uns, Ihnen Linz und Österreich ein wenig vorstellen zu können.
Ergänzt wurde das künstlerische Programm des Abends durch das Team „Oberek“, das um einige Kinder erweitert wurde, was eine besonders angenehme Überraschung darstellt.
Unter den geladenen Gästen war auch der Generalkonsul der Polnischen Botschaft in Wien
Tadeusz Oliwiński, Landtagspräsident Friedrich Bernhofer,
Die Linzer Stadträtinnen Cornelia Polli und Ana Martincevic sowie Gewerkschaftsdirektor Franz Molterer.
Nach dem Konzert wurden neue Gruppen der WPwGA vorgestellt. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass viele junge Menschen die Kreise der Community erweitert haben.
Bożena Łuczyńska
FOTOBEWERTUNG